VITA 34 International AG:’Wir wachsen in eine neue Dimension‘

mainvestor GmbH / VITA 34 International AG / Sonstiges

Veröffentlichung einer Corporate-Interview News, übermittelt durch die DGAP
- ein Unternehmen der EquityStory AG.
Geäußerte Meinungen und Aussagen geben nicht die Meinung des Herausgebers wieder.
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Im Company – Talk: Dr. med. Eberhard Lampeter, Vorstandsvorsitzender

- 'Wollen Umsatz 2007 mehr als 25 Prozent steigern.'
- 'Einlagerungen sollen 40 Prozent zulegen.'
- 'VITA 34 will auch größte  Stammzellbank für Nabelschnurblut Fremdspenden
werden'
- 'Kooperation mit weiterer gesetzlicher Krankenkasse ist unterschrieben.'

Die VITA 34 ist die führende Nabelschnurblutbank in Europa und wurde 1997
von Ärzten in Leipzig gegründet. In Deutschland haben sich bislang über
45.000 Eltern entschieden, das Nabelschnurblut ihres Kindes als
'biologische Lebensversicherung' bei VITA 34 aufzubewahren.
Stammzellpräparate von VITA 34 wurden bereits mehrfach zur Behandlung
erkrankter Kinder sowie im Rahmen der medizinischen Forschung zur
Herzinfarkt- oder Schlaganfalltherapie eingesetzt. Stammzellen aus dem
Nabelschnurblut sind die jüngsten Stammzellen, die man einem Menschen
entnehmen darf. Man kann sie ein Leben lang aufbewahren. Neben den Blut
bildenden Stammzellen, die man bereits im Rahmen von Tumor-Therapien
einsetzt, enthält das Nabelschnurblut auch Stammzellen, die Knochen-,
Knorpel-, Muskel-, Leber- oder Blutgefäßzellen bilden können. Zudem kann
man nur mit eigenen Stammzellen sicherstellen, dass keine
Abstoßungsreaktionen auftreten. mainvestor Company Talk sprach mit Dr. med.
Eberhard Lampeter, Vorstandsvorsitzender der VITA 34.



mainvestor: Herr Dr. Lampeter, was ist denn mit dem Kurs von VITA 34 los?

Dr. Eberhard Lampeter: Das wüssten wir auch gern. Wir sind ja in kurzer
Zeit von 18 Euro auf 13 Euro gefallen. Das schwache Marktumfeld führt dazu,
dass Investoren vor allem jene Titel verkaufen, bei denen sie noch im Plus
liegen, weil die Aktien zuvor sehr gut performed haben. Dazu gehört auch
VITA 34. Immerhin hat unsere Aktie in den vergangenen 6 Monaten in der
Spitze rund 80 Prozent gewonnen. Wir haben uns auch mit unseren Designated
Sponsors in Verbindung gesetzt, aber die konnten uns lediglich sagen, dass
es hier deutliche Verkäufe gibt, von wem die kommen, wissen wir schlicht
nicht.


mainvestor: Die Veröffentlichung Ihrer Zahlen zum 3. Quartal ist schon über
einen Monat her, wie stellt sich die aktuelle Situation dar?

Dr. Eberhard Lampeter: Wir können mit sehr großer Sicherheit sagen, dass
wir unsere Prognosen für 2007 gut erfüllen werden. Wir haben unseren
Ausblick ja mehrfach in diesem Jahr angehoben. Die Zahl der von VITA 34 neu
eingelagerten Stammzellpräparate aus Nabelschnurblut wird 2007 rund 40
Prozent über dem Vorjahr liegen und unser Umsatz wird im noch laufenden
Geschäftsjahr über 25 Prozent steigen. Dabei ist zusätzlich zu
berücksichtigen, dass unsere nach dem Börsengang aufgesetzte Erweiterung
der Marketing- und Vertriebsstrategie erst ab kommendem Jahr ihre
vertragssteigernde Wirkung zeigen wird. Umso höher schätze ich das aktuell
bereits über unseren Erwartungen befindliche Wachstum ein.


mainvestor: Sie haben drei Rekordquartale in Folge hingelegt, das kann ja
wohl kaum ewig so weiter gehen, oder?

Dr. Eberhard Lampeter: Nun, wir wollen das Wachstum von VITA 34 in den
kommenden Jahren sogar noch beschleunigen. Wir können dabei natürlich nicht
immer das beste Quartal der Firmengeschichte erzielen. Beispielsweise haben
wir im 4. Quartal eines Jahres traditionell immer eine geringere Zahl von
Einlagerungen, allein schon deshalb, weil wir weniger Arbeitstage in dieser
Periode haben. Aber beim saisonal geglätteten Trend haben wir uns schon
ambitionierte Ziele für die kommenden Jahre gesteckt, bei denen das
Wörtchen ‚Rekord’ keine unwichtige Rolle spielt. Sonst wäre eine
Umsatzverdopplung bis 2009, wie wir sie planen, auch kaum zu machen.


mainvestor: Was ist die Strategie, um bis 2009 den Umsatz zu verdoppeln,
wieder schwarze Zahlen zu schreiben und danach weiter deutlich zu wachsen?

Dr. Eberhard Lampeter: Mit einem Satz – wir wollen den Anteil der
Einlagerungen von Nabelschnurblut nach der Geburt insgesamt steigern, indem
wir Eltern effektiv erreichen und noch besser informieren und begleiten.
International zeigt sich, dass dies – gerade auch über Meinungsbildner –
das Mittel der Wahl ist. Zum Vergleich, in Deutschland wird bei weniger als
2 Prozent der Geburten Nabelschnurblut eingelagert, in den USA bei mehr als
3 Prozent und in asiatischen Ländern bei bis zu 15 Prozent. Wir sprechen
künftig demgemäß deutlich stärker Ärzte, Hebammen und Geburtshelfer an, um
sie von der Sinnhaftigkeit der Nabelschnurbluteinlagerung zu überzeugen.
Sie können dieses Wissen dann beratend gut an Eltern weitergeben. Als
Marktführer werden wir von dieser Ausweitung des Marktes am allermeisten
profitieren.


mainvestor: Die große Frage ist doch für viele Eltern: Was nützt das Ganze
und wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass mein Kind seine eigenen
Stammzellen aus Nabelschnurblut später brauchen wird?

Dr. Eberhard Lampeter: Der Nutzen der eigenen Stammzellen – autologe
Stammzellen ist der Fachbegriff dafür – ist allgemein anerkannt. Bei vielen
Krankheiten werden sie heute schon eingesetzt und sind in ca. zwei Drittel
der Transplantationen die Standardtherapie. Zu nennen sind hier
verschiedene Krebsarten z.B. Lymphome also Lymphknotenkrebs. Andere
Krankheiten bis hin zu Alzheimer werden von renommierten Wissenschaftlern
als spätere Anwendungsgebiete für Stammzellen eingestuft. Ein unendlich
großes Einsatzgebiet eröffnet sich zudem durch die regenerative Medizin.
Mitwachsende Herzklappen seien hier nur als Beispiel genannt, die Liste
lässt sich nahezu beliebig fortsetzen. Ein anderes Beispiel ist die
Behandlung des jugendlichen Diabetes Typ 1. Hier gibt es erste sehr
ermutigende Ergebnisse aus den USA.


mainvestor: Aber das ist doch Zukunftsmusik. Geht der Optimismus hier nicht
mit Ihnen durch?

Dr. Eberhard Lampeter: Überhaupt nicht. Wie ich bereits sagte, werden
Stammzellen heute schon tausendfach in der Krebstherapie eingesetzt.
Internationale Schätzungen gehen davon aus, dass jeder siebte Mensch
künftig im Laufe seines Lebens mit eigenen Stammzellen therapiert werden
könnte. Diese Studien sind anerkannt.


mainvestor: Fakt ist aber doch auch, dass es bisher nur eine Handvoll
konkreter Anwendungen von eingelagerten Stammzellpräparaten aus
Nabelschnurblut bei VITA 34 gab.

Dr. Eberhard Lampeter: Das Argument ist nun wirklich nicht tragfähig.
Stammzellpräparate werden vor allem ab dem Erwachsenenalter benötigt. Wir
lagern in Deutschland erst seit 10 Jahren ein. Die Zahl der Nutzungen von
Präparaten wird also in den kommenden Jahren ganz von selbst steigen. Die
Fälle, die VITA 34 jetzt schon, ungewöhnlich früh, zeigen konnte, waren
außerdem spektakulär. Da wurden schwere Krankheiten mit Hilfe von
Stammzellen aus Nabelschnurblut geheilt.


mainvestor: Es wurden nun Forschungsergebnisse bekannt, wonach
Wissenschaftler aus Japan und den USA Hautzellen so umprogrammieren
konnten, dass sie embryonalen Stammzellen vergleichbar sind. Beeinflusst
das die Bedeutung von Nabelschnurblut als Stammzellquelle?

Dr. Eberhard Lampeter: Wissenschaftlich ist das hoch spannend, auch wenn
die entsprechenden Veröffentlichungen und die dahinter stehenden Versuche
noch genau zu analysieren sind. Die große Medienresonanz ist aber nicht
international, sondern nur in Deutschland. Ich sehe da einen Zusammenhang
mit dem aktuellen politischen Streit um das Stammzellgesetz. In der
Wissenschaft sind schon mehrere verschiedene Wege zur so genannten
Reprogrammierung adulter Zellen, also eine künstliche Rückführung in den
Zustand der embryonalen Stammzellen. Ob das Verfahren jemals praktisch
einsetzbar ist, ist augenblicklich nicht klar, wenn ja, wird es Jahrzehnte
dauern. Fest steht aber leider bereits, dass das Verfahren mit einem
vielfach erhöhten Krebsrisiko bei den artifiziell reprogrammierten Zellen
verbunden ist. Das hat sich schon in Tierversuchen gezeigt. Die Schädigung
von Zellen durch Umwelteinflüsse ist ja ein weiteres bedeutendes Thema in
der Stammzellforschung. Deshalb ist es so wichtig, dass wir die jüngsten,
natürlichen und unbehandelten Zellen überhaupt als Basis von Therapien
nehmen. Das sind nun mal Stammzellen aus Nabelschnurblut, wenn man – auch
aus ethischen Gründen – nicht auf Stammzellen aus Embryonen zurückgreifen
möchte.

mainvestor: Die ja dem Spender dann auch nicht mehr zur Verfügung stehen –
ein autologer Einsatz scheidet damit aus.

Dr. Eberhard Lampeter: Leider ja. Das ist ja das Tragische, der Embryo wird
durch die Gewinnung von embryonalen Stammzellen zerstört. Mit dieser Art
der Stammzelltherapie haben wir aber überhaupt nichts zu tun. Aber lassen
Sie mich noch ein Wort zu den angesprochenen Forschungen mit Hautzellen
sagen. Ich hoffe sehr, dass die Stammzellforschung dadurch weitere Impulse
bekommt. Die aktuelle Diskussion weist aber schon jetzt auf einen wichtigen
Punkt hin, das ist die Bedeutung eigener Stammzellen als, wie es manche
Zeitungen nennen, 'eigenes Ersatzteillager'. Durch die Eigenvorsorge mit
Nabelschnurblut bieten wir genau dies für die jetzt Geborenen an.

mainvestor: Sie sprechen den Nutzen der Patienten an, es handelt sich bei
ihrer Nabelschnurblutbank doch um eine private Vorsorge, die nicht der
Allgemeinheit zur Verfügung steht?

Dr. Eberhard Lampeter: In gewisser Weise stimmt das. Wobei es aber die
häufigeren Anwendungen sind, bei denen nur körpereigene, autologe,
Stammzellen eingesetzt werden können. Für die anderen ca. 10 Prozent der
Fälle, so genannte allogene Stammzellen, also solche von einem fremden
Spender, haben wir unser Geschäftsmodell jetzt erweitert. Ab 2008 können
zum Nutzen solcher Patienten die zukünftig eingelagerten Stammzellen
zusätzlich einem öffentlichen Spendenregister zur Verfügung gestellt
werden, wenn die Eltern dies ausdrücklich wünschen.


mainvestor: Ermöglicht VITA 34 somit die Kombination privater Vorsorge mit
einer öffentlichen Stammzellspende?

Dr. Eberhard Lampeter: Genau, die spezifischen Gewebemerkmale der bei VITA
34 eingelagerten Stammzellpräparate können auf Wunsch der Eltern an die
gemeinnützige Datei des NKR - Initiative Leben spenden Deutschland,
weitergegeben und dort gespeichert werden.


mainvestor: Verlieren dadurch die Eltern die Rechte an den Stammzellen
ihrer Kinder?

Dr. Eberhard Lampeter: Die Stammzellen bleiben selbstverständlich weiterhin
Eigentum der Eltern und stehen im Bedarfsfall und nur nach deren Zustimmung
den Patienten weltweit zur Verfügung. Im Fall der genutzten Spende bekommen
die Eltern die Kosten der Einlagerung rückerstattet. Es kann also
individuell entschieden werden, ob die Stammzellen gespendet oder weiterhin
dem eigenen Kind zur Verfügung stehen sollen.


mainvestor: Warum geht VITA 34 diesen Schritt?

Dr. Eberhard Lampeter: Zum einen, weil er hilft. Zum anderen ist er aber
auch für unser Geschäftmodell sinnvoll, obwohl wir an dieser zusätzlichen
Option nichts verdienen werden. Wir erhöhen aber durch die multioptionale
Vorgehensweise die Akzeptanz der Nabelschnurbluteinlagerung besonders bei
Ärzten. Das wird sich positiv auf die Einlagerungszahlen insgesamt
auswirken. Außerdem wächst VITA 34 so schnell in eine ganz neue Dimension.
Wir streben an, auf Sicht einiger Jahre auch die größte Fremdspenderbank in
Deutschland für Stammzellen überhaupt zu werden. Das ist dann auch
ökonomisch lukrativ.


mainvestor: Eine Frage noch zum Abschluss: Im Bericht zum 3. Quartal hieß
es, VITA 34 strebe noch für das 4. Quartal eine weitere Kooperation mit
einer Krankenkasse an. Wie weit sind Sie da?

Dr. Eberhard Lampeter: Es ist uns schon gelungen, die angekündigte weitere
Kooperationsvereinbarung mit einer gesetzlichen Krankenkasse zu
unterschreiben. Dies ist der mitgliedsstärkste Partner, den wir bisher
unter den gesetzlichen Kassen gewinnen konnten. Mehr kann ich dazu jetzt
noch nicht sagen.


mainvestor: Vielen Dank für das Gespräch, Herr Dr. Lampeter.
















Dieses Dokument stellt weder ein Angebot noch eine Einladung zur Zeichnung
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diesem Interview geäußerten Meinungen und Aussagen geben nicht die Meinung
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22.11.2007  Finanznachrichten übermittelt durch die DGAP
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